418. Nie zu gut um wahr zu sein!
Aprilscherze sind per se eigentlich nur gut erfundene Geschichten. Doch ab und zu manifestiert sich trotzdem einer in der realen Welt; so geschehen mit dem HTTP-Status-Code 418 – I’m a teapot.
1998 hatte Larry Masinter das Kaffee-Protokoll (HTCPCP: Hyper Text Coffee Pot Control Protocol) erfunden, um die Kontrolle, die Überwachung und die Diagnose von Kaffeekannen beim Kochen zu gewährleisten. Das Protokoll war als Aprilscherz gedacht, um sich über die zahlreichen Vorschläge von mehr schlecht als rechten HTTP-Erweiterungen zu mokieren. Dabei sah die Spezifikation vor, dass jeder Versuch den Kaffee mit einem Teekessel anstatt einer Kaffeekanne zu brühen, mit dem «Fehler 418 I’m a teapot» beanstandet werden sollte. Die Protokoll-Erweiterung wurde aus offensichtlichem Grund zwar nie ein offizieller Teil von HTTP. Sein neckischer Fehlercode hat sich aber bis heute gehalten und scharrte eine grosse Fan-Gemeinde ums sich; unter anderem haben die Entwickler von Node.js, ASP.NET oder Go ihn augenzwinkernd in ihre Projekte integriert.
Ein Dorn im Auge Dem Chef der HTTP-Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) Mark Nottingham war dieses stetig grösser werdende Eigenleben des inoffiziellen Status-Codes aber nicht genehm und er hatte deshalb bis zum letzten Jahr schon mehrmals vorgeschlagen, diesen zu löschen. Unter anderem bat er deshalb im Repository von Go, um die Entfernung des inoffiziellen HTTP-Status-Codes, damit die Zahl wieder für einen offiziellen Status-Code frei wird.
#SAVE418 Aus Angst, dass ihre beliebte Teapot-Meldung aus dem Netz verschwinden könnte, hat die Entwickler-Community «Save 418 Movement» aus der Taufe gehoben und sich mit dem Slogan «Wir sind alle Teekannen» gegen die Löschung des Status-Codes ausgesprochen. Die Bewegung bekam schliesslich so viel Unterstützung aus dem ganzen Netz, dass Mark Nottingham seine Vorbehalte aufgab und sogar einen offiziell Antrag bei der IETF einreichte, den «historischen» Status-Code zu reservieren.