Hardware Life Cycle Management im Zeitalter des Cloud Computing: 4 Treiber
Obwohl man sie als User nicht sieht und spürt, wird für die Erbringung von Hosting und Cloud Computing nach wie vor Hardware benötigt. Diese Hardware unterliegt einem Lebenszyklus und muss nach einer gewissen Betriebszeit erneuert werden. Doch wann ist das der Fall und was sind die Treiber für den Entscheid?
Treiber 1: Die Lizenzen
Es gibt Anwendungen, wie zum Beispiel Datenbanken, die aufgrund der Art und der Anzahl von CPUs lizenziert werden. In einem solchen Fall macht es Sinn, eine Hardware zu wählen, die die gewünschte Leistung sowie das Datenwachstum für die Anwendung auf bis zu 5 Jahren liefern kann. Die Erneuerung einer solchen Hardware wird typischerweise mit einem Applikationswechsel und einer allfälligen Neulizenzierung nach 4 Jahren Betrieb in Angriff genommen.
Treiber 2: Der Ressourcenverbrauch
Vor allem Festplattenkapazitäten vergrössern sich laufend, wobei der Formfaktor, also die Grösse, kleiner wird. Der Stromverbrauch pro Disk ist etwa gleich hoch aber weil die Leistung pro Disk zunimmt, reduziert der sich der Ressourcenverbrauch erheblich. Damit der Ersatz von Diskspeichersystemen nicht zu einem komplexen Projekt mit langer Downtime wird, empfiehlt es sich, mehrere Disksysteme sowie interne Disks in Servern zu verwenden. In der Regel lohnt es sich mit Blick auf den Ressourcenverbrauch, Disksysteme nach 3 Jahren zu ersetzten.
Treiber 3: End Of Life
Und läuft und läuft…: Manche Komponenten haben eine längere Lebensdauer als andere. Bei Netzwerkkomponenten wie Switches und Router zum Beispiel sind die Technologie- bzw. Leistungsveränderungen über die Jahre nicht immens und auch der Ressourcenbedarf hält sich in Grenzen. So kann es durchaus sinnvoll sein, diese Systeme in Betrieb zu halten, bis der Lieferant keinen Support mehr bietet. Wenn darüber hinaus Ersatzteile vor Ort gelagert werden, reduzieren sich sowohl Wartungskosten als auch Ausfallzeiten.
Treiber 4: Leistungsfähigkeit
Dies ist vor allem ein Thema bei virtualisierten Umgebungen. Wer hier auf Vorrat Server kauft, um das Wachstum seiner Anwendungen zu meistern, sieht sich mit hohen Virtualisierung-Softwarekosten konfrontiert. Wer jedoch zuwartet und jeweils bei einer Auslastung von 70% ein „altes“ durch ein neues System ersetzt, gewinnt bis zu 100% mehr CPU und RAM Leistung und muss keine zusätzliche oder teurere Lizenz beschaffen. In virtuellen Umgebungen empfiehlt es sich, seine Server nach spätestens 3 Jahren komplett zu ersetzen. Die Migration der Gastsysteme ist dank der Virtualisierung einfach und meist ohne Unterbruch möglich. Es empfiehlt sich übrigens, jeweils mindestens zwei typengleiche Server gleichzeitig in Betrieb zu nehmen. So ist sichergestellt, dass die Failover für Gastsysteme optimal funktionieren und keine unterschiedlichen Treiberkonfigurationen von Nöten sind.