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MySQL vs. MariaDB

MySQL ist eines der bekanntesten Open-Source-Projekte das sich in den letzten Jahren als eine stabile und zuverlässige Datenbank profiliert hat. Durch die Übernahmen von Sun und letztendlich Oracle stellen sich viele Entwickler die Frage wie es mit dem Projekt weitergeht und ob man noch auf MySQL setzen soll.

Eine bewegte Vergangenheit

Ursprünglich war MySQL nicht als Konkurrenz zu kommerziellen DB-Produkten gedacht, wurde über die Jahre aber immer weiter mit neuen Features verbessert und optimiert, so dass mittlerweile auch grosse Firmen immer mehr auf MySQL setzten. Die Leitung des Projektes hatten die Entwickler der Firma MySQL inne, die gleichzeitig die Software schrieben und kostenpflichtigen Support anboten. 2008 kaufte Sun Microsystems die Firma MySQL und wollte sich damit im Datenbankmarkt stärker verankern. 2010 kam dann die Übernahme von Sun durch Oracle und MySQL dadurch ebenfalls ins Oracle Universum eingefügt. Doch wie weiter?

Der (Um)Bruch

Viele der Entwickler stellten sich genau diese Frage und waren nicht begeistert, dass sie jetzt für einen der grössten kommerziellen Softwarehersteller der Welt entwickelten. Dass Oracle nicht ein besonderer Freund von freier Software ist, spielte sicher auch noch eine weitere wichtige Rolle. Seit 2010 ist bereits viel Wasser den Rhein runter geflossen und so langsam hat sich herauskristallisiert, wie Oracle das MySQL Projekt weiterführen wird.

  • neue Enterprise-Features sind nicht mehr Open Source
  • Fehler können nicht mehr öffentlich eingesehen werden
  • die weltweiten Repositories werden nicht mehr so oft aktualisiert
  • anstatt Fehler zu beheben, werden Features entfernt

Das und noch weitere Punkte haben dazu geführt, dass sich viele Entwickler vom Projekt MySQL verabschiedeten und mit MariaDB eine Kopie von MySQL ins Leben gerufen haben. MariaDB ist aktuell binär kompatibel zu MySQL, mit der Zeit werden sich die beiden Projekte aber definitiv immer weiter voneinander entfernen.

Mit der Ankündigung von Red Hat in der neuen RHEL Version 7 auf MariaDB anstatt MySQL zu setzen, hat sich eine der grössten Linux Distributionen klar auf eine Seite gestellt und womöglich den Untergang von MySQL in der Open-Source-Welt eingeleitet.

Wie weiter?

Aktuell existieren beide Varianten der Software parallel, ein Umstieg ist problemlos möglich. Zukünftig scheint es, als MariaDB die stärkere Weiterentwicklung erfahren wird und MySQL eher stiefmütterlich mit der massiv kleineren Entwicklerschar behandelt wird.

Wohin die Reise von MySQL noch führen wird, kann heute niemand sagen. Doch es scheint dass die Weichen für eine glorreiche Zukunft aus Sicht der Open-Source-Community falsch gestellt wurden.

http://www.muktware.com/2013/05/there-is-no-reason-at-all-to-use-mysql-mariadb,-mysql-founder-michael-widenius/4298
 

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