Der aspectra-Blog seit 2012

Was gamen - äh.. machen Informatiker in der Berufsschule?

Wie in jeder anderen Lehre müssen auch die Informatiker in die Berufsschule. In dieser Zeit durchlaufen die Schüler einige Informatikmodule. Natürlich dürfen daneben Fächer wie ABU (Allgemeinbildung), English, Mathematik und Naturwissenschaften nicht fehlen. Aber was macht ein Informatiker denn eigentlich genau in der Berufsschule? Was beinhalten diese Module? Dies möchte in diesem Blog näher erklären. Ausserdem werde ich versuchen, das Gerücht aus der Welt zu schaffen, dass Informatiker nur gamen in der Schule. Das stimmt nämlich nur zum Teil.

Die Informatiker-Lehre ist modularisiert, was bedeutet, dass wir in einem Lehrjahr mehrere Module abschliessen. Im Ganzen sind es 36 Stück. Von diesen sind acht üK (überbetriebliche Kurse) Module. Dazu muss ich hinzufügen, dass dies nur für Systemtechniker gilt. Abgeschlossen wird in Form einer Prüfung, welche je nach Modul schriftlich, praktisch oder mündlich gemacht werden kann. Man unterscheidet jeweils zwischen schwerpunktbezogenen und grundlagenbezogenen Modulen. Der Unterschied ist, dass die schwerpunktbezogenen je nach Fachrichtung ändern. Das heisst, dass sich diese nur in den drei Fachrichtungen unterscheiden. Die grundlagenbezogenen Module sind in allen drei Fachrichtungen gleich. Diese muss jeder Informatiker abschliessen. Hier die Module im Überblick.

Nun, wie sind die Schultage aufgebaut? Die Informatiker haben grundsätzlich zwei Tage in der Woche Schule, im vierten Lehrjahr ist es dann nur noch einer. An einem Tag werden die Informatikmodule durchgenommen. Natürlich nicht alle, sondern jeweils zwei Module à je vier Stunden. Dies ist aber nicht an jeder Berufsschule so. Es gibt solche, die auch vier Module an einem Tag unterrichten. Am zweiten Tag hat man dann die restlichen Fächer wie Englisch, Mathe, Wirtschaft und Allgemeinbildung. Er ist ziemlich ähnlich aufgebaut wie die Schultage in der Primar- und Sekundarschule. Theorie und Arbeitsblätter, so wie Gruppenaufträge und Präsentationen. So, wie man sich die Schule halt vorstellt. Die Module jedoch sind meistens interessant strukturiert. Oft hat man am Anfang einen kleinen Theorieteil, welchen der Lehrer mitmacht. Danach folgt dann die Praxis. Dies ist aus meiner Sicht der eher spannendere Teil der Schule. Man kann sich in der erst gerade erlernten Materie austoben. Meistens bekommen wir einen Auftrag, welcher über einen grösseren Zeitraum erledigt werden muss. In dieser Zeit können wir uns das Notwendige aneignen. Der Lehrer hilft gewöhnlich nicht, ist bei Fragen aber sofort zur Stelle. So ziemlich in jedem Modul bekommen wir auch Skripts mit der Theorie und mit Aufgaben drin. Nebst der grossen Arbeit werfen wir dort immer wieder einen Blick hinein und lösen die Aufgaben zur Theorie. Die Modulnote entsteht durch den Durchschnitt, wenn man die Vornote mit der Modulprüfungsnote zusammenzählt. Die Vornote gestaltet sich dabei aus den Prüfungen, die man im Laufe des Moduls absolviert hat.

Hat man alle Module abgeschlossen, hat man auch die Lehre erfolgreich abgeschlossen, was die Schule betrifft. Für den finalen Abschluss muss man bei den grundlagenbezogenen und bei den schwerpunktbezogenen Modulen einen Notendurchschnitt von 4.0 haben. Man muss beachten, dass bei den grundlagenbezogenen der Schnitt von den allgemeinen Fächern dazugerechnet wird. Die ABU wird hingegen separat abgeschlossen. Für dieses Fach macht man eine sogenannte VA (Vertiefungsarbeit), welche man selbst auswählen kann. Es darf etwas Praktisches oder etwas Schriftliches sein. Dementsprechend wird sie dann auch bewertet und muss zum Abschliessen auch mindestens eine 4.0 erhalten.

Zu guter Letzt kommen wir noch zum Mythos der „gamenden Informatikschüler“. Dieser stimmt nur zum Teil. Das ist so, weil wir die meiste Zeit an unseren Projekten und Dokumentationen arbeiten. Doch es gibt auch Zeiten in welchen man nichts zu tun hat, da man schon fertig ist oder auf etwas wartet. Diese Zeit wird dann genutzt um einige Level Up‘s zu erreichen.

Suche